Wie man Crowdsourcing-Konflikte verhindert und positive Effekte von Open Innovation nutzt
Johann Füller, Katja Hutter und Niclas Kröger
Die Vorteile von Crowdsourcing sind offensichtlich, aber man sollte die Risiken nicht unterschätzen. Wettbewerbe können sich für den Auftraggeber als Alptraum erweisen, wenn sich die Teilnehmer kontraproduktiv verhalten. Manager von Wettbewerben agieren aus Teilnehmersicht in manchen Fällen unfair und lösen dadurch Anschuldigungen, Beschimpfungen, Spott und Häme aus. Um solche Shitstorms – viele negative, oft hochemotionale Beiträge in sozialen Medien, die gern auch von traditionellen Medien aufgegriffen werden – zu verhindern, müssen die Wettbewerbsbedingungen fair sein. Der Wert des Preises muss passen, die Auswahl des Gewinners muss fair und transparent erfolgen und die Auftraggeber müssen sich an die vereinbarten Regeln halten. Wer es schafft, seine Crowd bei der Stange zu halten, kann sogar deutlich mehr gewinnen als nur eine innovative Idee. Die positiven Nebeneffekte reichen von einer höheren Markenbekanntheit über gestärkte Kundenbindung bis zu einem innovativeren Markenimage.
Literaturnachweise
- Faullant, R., Füller, J., Hutter, K. (2017). Fair play: Perceived fairness in crowdsourcing competitions and the customer relationship-related consequences. Management Decision, 55(9), 1924–1941.
- Gebauer, J., Füller, J., Pezzei, R. (2013). The dark and the bright side of co-creation: Triggers of member behavior in online innovation communities. Journal of Business Research, 66(9), 1516–1527. https://doi.org/10.1016/j.jbusres.2012.09.013
- Hauser, F., Hautz, J., Hutter, K., Füller, J. (2017). Firestorms: Modeling conflict diffusion and management strategies in online communities. The Journal of Strategic Information Systems, Vol. (4), 285–321. https://doi.org/10.1016/j.jsis.2017.01.002