Methode des GfK Konsumklimas powered by NIM
Die veröffentlichten Ergebnisse zum Konsumklima sind ein Auszug aus der Studie „GfK Konsumklima powered by NIM“ und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die von der EU-Kommission kofinanziert werden. Seit Oktober 2023 werden die von GfK erhobenen Daten des Konsumklimas gemeinsam mit dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen e. V. (NIM), Gründer der GfK, ausgewertet und herausgegeben.
Methodensteckbrief
- Bevölkerungsrepräsentative Erhebung
- Stichprobengröße: ca. 2.000 Personen - repräsentativ für die deutschsprachige Bevölkerung
- Befragungsmethode: Seit Mai 2019: Online-Interviews (GfK-eBus); bis April 2019: face-to-face Interviews (CAPI-Bus)
- Befragungsrythmus: monatlich
- Befragungszeitraum: ca. 2 Wochen
Stimmungsindikatoren
Im Rahmen der Studie werden 5 Stimmungsindikatoren erhoben.
Davon fließen folgende 3 Indikatoren in die Berechnung des Konsumklima-Indikators ein:
- Einkommenserwartung: Zeigt auf, wie die Verbraucher die Entwicklung der finanziellen Lage ihres Haushaltes in den kommenden 12 Monaten einschätzen.
- Sparneigung: Spiegelt die Meinung der Verbraucher dazu wider, ob es in Anbetracht der allgemeinen Wirtschaftslage derzeit ratsam ist, zu sparen.
- Anschaffungsneigung: Ermittelt, inwieweit die Verbraucher es derzeit für günstig erachten, in Anbetracht der allgemeinen Wirtschaftslage größere Anschaffungen (Möbel, elektrische/elektronische Geräte usw.) zu tätigen.
Die beiden anderen Indikatoren geben die Einschätzung der Verbraucher hinsichtlich der Entwicklung der allgemeinen Wirtschaftslage und der Verbraucherpreise in den kommenden 12 Monaten wieder:
- Konjunkturerwartung: Ermittelt die Einschätzung der Verbraucher, wie sich die allgemeine Wirtschaftslage in Deutschland in den kommenden 12 Monaten entwickeln wird.
- Preiserwartung: Fragt, wie sich nach Ansicht der Verbraucher die Verbraucherpreise in den kommenden 12 Monaten im Vergleich zu den letzten 12 Monaten entwickeln werden.
Wie werden die Verbraucherstimmungsindikatoren gebildet?
- Aus den Antwortvorgaben der einzelnen Fragen werden zunächst Kontrapositionssalden berechnet (Anteil positive Antworten ./. Anteil negative Antworten).
- Die Kontrapositionssalden werden dann noch jeweils transformiert und standardisiert. Aufgrund der Standardisierung haben die Zeitreihen der Verbraucherstimmungsindikatoren einen langfristigen Durchschnittswert von 0 Punkten (gerechnet seit dem Beginn der monatlichen Erhebungen im Jahre 1980).
- Statistisch theoretisch weisen diese Indikatoren einen Wertebereich von -100 bis +100 auf. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass Werte zwischen -60 und +60 realistisch sind.
- Die Standardisierung sorgt vor allem bei internationalen Vergleichen für eine bessere Vergleichbarkeit der Indikatoren.
- Die Klimasymbole helfen zusätzlich, das aktuelle Niveau der jeweiligen Stimmung beurteilen zu können.
Wie wird der Konsumklima-Indikator gebildet?
- Der Indikator Konsumklima ist das Ergebnis einer Regressionsanalyse mit der Entwicklung des realen privaten Verbrauchs als abhängiger Variable sowie ausgewählter Verbraucherstimmungsindikatoren als unabhängige Variablen.
- Folgende Stimmungsindikatoren fließen in das Konsumklima ein:
- Einkommenserwartung
- Anschaffungsneigung
- Sparneigung (mit negativem Vorzeichen)
Wie ist das Konsumklima zu lesen?
- Das Konsumklima gibt Auskunft über die zu erwartende Entwicklung des realen privaten Konsums.
Hierzu muss der Indikatorwert jeweils durch 10 dividiert werden.
Beispiel: Ein Konsumklimawert von 5 Punkten gibt einen Hinweis darauf, dass der reale private Verbrauch im Vergleich zum entsprechenden Wert des Vorjahres um 0,5% zunehmen wird. - Das Sparklima wird entsprechend dem Konsumklima gebildet, mit der Sparquote als abhängige Variable.
Folglich entspricht ein Wert von 100 Punkten einer Sparquote von 10,0%.