Publikationen
Kaiser, C. (2014). Soziale Medien als Mittel der Produktgestaltung (Co-Creation). In C. König, M. Stahl & E. Wiegand Soziale Medien (pp. 171–194). Springer VS. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05327-7_10
2014
Soziale Medien als Mittel der Produktgestaltung
Abstract:
Soziale Medien befähigen Konsumenten Inhalte im Internet interaktiv zu gestalten und ermöglichen einen Paradigmenwechsel in der Konsumenten- Produzenten-Beziehung. Der klassische Wertschöpfungsprozess sieht eine klare Rollentrennung von Konsument und Produzent vor. Unternehmen übernehmen Aufgaben wie Forschung, Entwicklung, Marketing und Vertrieb und treten erst beim Warenaustausch mit dem Kunden in Kontakt. Soziale Medien erlauben die Integration von Konsumenten in den Wertschöpfungsprozess und führen zu einer Aufweichung der klassischen Rollenteilung. Eine Vielzahl von Konsumenten kann durch Online-Plattformen in unterschiedlichen Phasen der Wertschöpfung eingebunden werden. Klassische hierarchische und marktbasierte Koordinationsmechanismen werden durch Prinzipien der Selbstmotivation und Selbstorganisation abgelöst. Die weitgreifende Interaktion und Partizipation ermöglicht nicht nur Produktinnovationen, sondern kann auch die Kundenbindung steigern. Viele Unternehmen wie z.B. McDonald‘s, Dell und Nespresso setzen Soziale Medien zur interaktiven Produktgestaltung ein. Der erfolgreiche Einsatz von Sozialen Medien zur Produktgestaltung stellt jedoch eine große Herausforderung dar. Zahlreiche Instrumente wie z.B. Ideenwettbewerbe oder Konfigurationstools können in unterschiedlichen Phasen der Wertschöpfung unter verschiedenen Rahmenbedingungen verwendet werden. Das Resultat interaktiver Produktgestaltung ist schwer vorhersehbar. Die interagierende Masse an Konsumenten lässt sich kaum kontrollieren und ist unter Umständen in der Lage, Image und Absatz zu gefährden. Der Beitrag stellt Chancen und Risiken des Einsatzes sozialer Medien zur Produktgestaltung gegenüber und zeigt Erfolgsfaktoren bei der Ausgestaltung verschiedener Instrumente auf. Hierbei werden jeweils Erkenntnisse aus der Wissenschaft und Fallbeispiele aus der Unternehmenspraxis präsentiert.
Autorinnen und Autoren
- Dr. Carolin Kaiser, Head of Artificial Intelligence, NIM, carolin.kaiser@nim.org
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