Investigating appraisal-driven facial expression and inference in emotion communication

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Abstract:

Theory and research on emotion expression, both on production and recognition, has been dominated by a categorical emotion approach suggesting that discrete emotions are elicited and expressed via prototypical facial muscle configurations that can then be recognized by observers, presumably via template matching. This tradition is increasingly challenged by alternative theoretical approaches. In particular, appraisal theorists have suggested that specific elements of facial expressions are directly produced by the result of certain appraisals and have made detailed predictions about the facial patterns to be expected for these appraisal configurations. This approach has been extended to emotion perception, with theorists claiming that observers first infer individual appraisals and only then make categorical emotion judgments from the estimated appraisal patterns, using semantic inference rules. Here we report two studies that empirically examine the two central hypotheses proposed by this theoretical position: (a) that specific appraisals produce predicted patterns of facial muscle expressions and (b) that observers can infer a person’s appraisals of ongoing events from the predicted facial expression configurations. The results show that (a) professional actors use many of the predicted facial action unit patterns to enact, in a realistic scenario setting, appraisal outcomes specified by experimental design, and (b) observers systematically infer specific appraisals from ecologically valid video recordings of marketing research participants as they view TV commercials (selected according to the likelihood of eliciting specific appraisals). The patterns of facial action units identified in these studies correspond largely to prior predictions and encourage further research on appraisal-driven expression and inference.

Deutsche Zusammenfassung:

Theorie und Forschung zum Ausdruck von Emotionen, sowohl zur Produktion als auch zur Erkennung, wurden bisher von einem diskreten Emotionsansatz dominiert, der davon ausgeht, dass diskrete Emotionen durch prototypische Gesichtsmuskelkonfigurationen hervorgerufen und ausgedrückt werden, die dann von Beobachtern erkannt werden können, vermutlich durch sogenanntes Template Matching. Diese Tradition wird zunehmend durch alternative theoretische Ansätze infrage gestellt. Insbesondere die Befürworter der Appraisal-Theorie haben vorgeschlagen, dass bestimmte Elemente des Gesichtsausdrucks direkt durch das Ergebnis bestimmter Bewertungen hervorgerufen werden, und haben detaillierte Vorhersagen über die für diese Bewertungskonfigurationen zu erwartenden Gesichtsmuster gemacht. Dieser Ansatz wurde auf die Emotionswahrnehmung ausgedehnt, wobei Theoretiker behaupten, dass Beobachter zunächst individuelle Bewertungen ableiten und erst dann kategorische Emotionsurteile aus den geschätzten Bewertungsmustern unter Verwendung semantischer Inferenzregeln fällen. In zwei Studien untersuchen wir empirisch die beiden zentralen Hypothesen dieser theoretischen Position: (a) dass spezifische Einschätzungen zu vorhergesagten Mustern von Gesichtsmuskelausdrücken führen und (b) dass Beobachter aus den vorhergesagten Gesichtsausdruckskonfigurationen auf die Einschätzungen einer Person zu aktuellen Ereignissen schließen können. Die Ergebnisse zeigen, dass (a) professionelle Schauspieler viele der vorhergesagten Muster von Gesichtsausdruckseinheiten verwenden, um in einem realistischen Szenario die durch die Versuchsanordnung vorgegebenen Bewertungsergebnisse darzustellen, und dass (b) Beobachter aus ökologisch validen Videoaufzeichnungen von Marktforschungsteilnehmern beim Betrachten von Fernsehwerbung (ausgewählt nach der Wahrscheinlichkeit, bestimmte Bewertungen hervorzurufen) systematisch auf bestimmte Bewertungen schließen. Die in diesen Studien identifizierten Muster von Gesichtsmuskelkonfigurationen entsprechen weitgehend den bisherigen Vorhersagen und regen zu weiteren Forschungen über bewertungsgesteuerten Ausdruck von Emotionen und deren Erkennung an.