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Scherer, K. R., Ellgring, H., Dieckmann, A., Unfried, M., & Mortillaro, M. (2019). Dynamic facial expression of emotion and observer inference. Frontiers in Psychology, 10, 508.

Jahr

2019

Autorinnen und Autoren
Prof. Dr. Klaus Scherer,
Prof. Dr. Heiner Ellgring,
Prof. Dr. Anja Dieckmann,
Dr. Matthias Unfried,
Dr. Marcello Mortillaro
Titel der Publikation
Dynamic facial expression of emotion and observer inference
Publikation
Peer-reviewed

Dynamic facial expression of emotion and observer inference

Artikel nur in englischer Sprache verfügbar

Abstract:

Research on facial emotion expression has mostly focused on emotion recognition, assuming that a small number of discrete emotions is elicited and expressed via prototypical facial muscle configurations as captured in still photographs. These are expected to be recognized by observers, presumably via template matching. In contrast, appraisal theories of emotion propose a more dynamic approach, suggesting that specific elements of facial expressions are directly produced by the result of certain appraisals and predicting the facial patterns to be expected for certain appraisal configurations. This approach has recently been extended to emotion perception, claiming that observers first infer individual appraisals and only then make categorical emotion judgments based on the estimated appraisal patterns, using inference rules. Here, we report two related studies to empirically investigate the facial action unit configurations that are used by actors to convey specific emotions in short affect bursts and to examine to what extent observers can infer a person’s emotions from the predicted facial expression configurations. The results show that (1) professional actors use many of the predicted facial action unit patterns to enact systematically specified appraisal outcomes in a realistic scenario setting, and (2) naïve observers infer the respective emotions based on highly similar facial movement configurations with a degree of accuracy comparable to earlier research findings. Based on estimates of underlying appraisal criteria for the different emotions we conclude that the patterns of facial action units identified in this research correspond largely to prior predictions and encourage further research on appraisal-driven expression and inference.

 

Deutsche Zusammenfassung:

Die Forschung zum Ausdruck von Emotionen im Gesicht hat sich hauptsächlich auf die Erkennung von Emotionen konzentriert, wobei davon ausgegangen wird, dass eine kleine Anzahl diskreter Emotionen hervorgerufen und durch prototypische Gesichtsmuskelkonfigurationen ausgedrückt wird. Es wird davon ausgegangen, dass diese von Beobachtern erkannt werden, vermutlich durch sogenanntes Template Matching. Im Gegensatz dazu schlagen sogenannte Appraisal Theorien einen dynamischeren Ansatz vor, der davon ausgeht, dass bestimmte Elemente des Gesichtsausdrucks direkt durch das Ergebnis bestimmter Bewertungen hervorgerufen werden, und der die zu erwartenden Gesichtsmuster für bestimmte Bewertungskonfigurationen vorhersagt. Dieser Ansatz wurde vor kurzem auf die Emotionswahrnehmung ausgedehnt und besagt, dass Beobachter zunächst individuelle Bewertungen ableiten und erst dann kategorische Emotionsurteile auf der Grundlage der geschätzten Bewertungsmuster unter Verwendung von Inferenzregeln fällen. In diesem Paper berichten wir über zwei verwandte Studien, in denen empirisch untersucht wurde, welche Konfigurationen von Gesichtsmuskelkonfigurationen von Schauspielern verwendet werden, um bestimmte Emotionen zu vermitteln, und inwieweit Beobachter aus den vorhergesagten Gesichtsausdruckskonfigurationen auf die Emotionen einer Person schließen können. Die Ergebnisse zeigen, dass (1) professionelle Schauspieler viele der vorhergesagten Mimikmuster verwenden, um systematisch spezifizierte Bewertungsergebnisse in einem realistischen Szenario darzustellen, und (2) naive Beobachter die entsprechenden Emotionen auf der Grundlage sehr ähnlicher Mimikkonfigurationen mit einem Grad an Genauigkeit ableiten, der mit früheren Forschungsergebnissen vergleichbar ist. Auf der Grundlage von Schätzungen der zugrundeliegenden Beurteilungskriterien für die verschiedenen Emotionen kommen wir zu dem Schluss, dass die in dieser Untersuchung identifizierten Muster von Gesichtsaktionseinheiten weitgehend mit früheren Vorhersagen übereinstimmen.

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