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Gold klingt verlockend und dennoch bleibt das Sparbuch – wie Deutschland investiert
GfK Verein veröffentlicht Investmentbarometer 2017
Nürnberg, 08.02.2017 – Wenn Deutsche an Geldanlage denken, kommen ihnen ein eigenes Heim, eine betriebliche Altersvorsorge oder auch Gold als attraktive Sparformen in den Sinn. In der Realität setzt die Mehrzahl jedoch noch immer auf Klassiker wie Sparbücher, Tages- oder Festgeldkonten. Dies geht aus dem Investmentbarometer 2017 des GfK Vereins hervor.
Wenn man sie danach fragt, welche Geldanlageformen sie für attraktiv halten, sind die Deutschen sich einig: Die attraktivste Art, Geld anzulegen ist ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung. Rund 76 Prozent bewerten Investitionen in privates Eigentum als attraktiv oder sehr attraktiv. Damit stimmen sie mit ihren europäischen Nachbarn überein: Auch in Frankreich, Italien und Großbritannien belegt das Eigenheim Platz eins auf der Attraktivitätsliste der Sparformen.
Auffällig ist, dass sich die Länder auch am unteren Ende der Rangliste größtenteils einig sind: Sparbücher werden als deutlich weniger attraktiv bewertet und bilden dennoch die mit am häufigsten genutzte Sparform. Lediglich in Großbritannien liegen Attraktivität (43 Prozent) und Realität (55 Prozent) des Sparbuchs nicht so weit auseinander. Für das Investmentbarometer 2017 befragte der GfK Verein im Herbst 2016 rund 5.000 private Finanzentscheider in Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien.
Diskrepanz zwischen Meinung und Wirklichkeit in Deutschland
Nach dem Eigenheim folgen die betriebliche Altersvorsorge (42 Prozent), Gold (38 Prozent) und der Bausparvertrag (32 Prozent) auf den nächsten Plätzen des Attraktivitätsrankings, was das Bedürfnis der Deutschen nach sicheren Anlagemöglichkeiten unterstreicht. Die Realität bei der Geldanlage sieht jedoch anders aus: Tatsächlich investierten zum Befragungszeitpunkt nur 18 Prozent der Befragten in eine Altersvorsorge ihres Arbeitgebers, 6 Prozent in Gold und 29 Prozent in einen Bausparvertrag. Dennoch wirkt sich die Attraktivität aus: Sparformen, deren Attraktivität die Nutzung deutlich übertreffen – Eigenheim, betriebliche Altersvorsorge und Gold – legen in der Nutzung zu.
Umgekehrt verhält es sich bei den klassischen Sparformen: Obwohl noch viele Deutsche ihr Geld auf diese Weise investieren, bewerten nur noch 14 Prozent der Befragten den Sparplan, 12 Prozent das Sparbuch und 10 Prozent den Sparbrief als attraktive Anlageformen. Der Unterschied wird besonders beim Sparbuch deutlich, das aktuell noch 40 Prozent der Deutschen besitzen, dessen Nutzung aber abnimmt.
Aktien und Fonds etwas attraktiver
Auch wenn die Deutschen ihr Geld mehrheitlich lieber sicher anlegen, gewinnen Aktien und Investmentfonds langsam an Attraktivität. 2016 landen sie mit jeweils 20 Prozent auf den Plätzen 7 und 8 des Attraktivitätsrankings, während 12 Prozent (Aktien) bzw. 15 Prozent (Investmentfonds) der Befragten bereits wirklich in diese Anlageformen investieren. Noch etwas vorsichtiger äußern sich die Menschen in Frankreich, Italien und Großbritannien: Nur 7 Prozent der Italiener, 13 Prozent der Franzosen und 19 Prozent der Briten halten Aktien für attraktiv. Als möglichen Grund dafür nennt Raimund Wildner, Geschäftsführer des GfK Vereins, die wirtschaftliche und politische Lage. „Die schwankende Stabilität der Finanzsysteme in Südeuropa und die Unsicherheit aufgrund des Brexits lassen dort die Menschen eher nach sicheren Anlagen suchen. Dagegen hat sich die Attraktivität der Aktien in Deutschland, wo die Wirtschaft rund läuft, seit 2011 mehr als verdoppelt“.
Zur Studie
Seit 1999 liefert das GfK-Investmentbarometer Daten zum Verhalten von Privatanlegern in Europa und den USA. In der aktuellen Studie wurde unter anderem danach gefragt, welche Finanzanlagen private Finanzentscheider besitzen und wie attraktiv sie verschiedene Sparmöglichkeiten/Finanzprodukte. Dafür wurden im Oktober und November 2016 in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und den USA insgesamt 5.000 Finanzentscheider im Alter über 14 Jahre befragt.
Zum GfK Verein
Der GfK Verein ist eine 1934 gegründete Non-Profit-Organisation zur Förderung der Marktforschung. Er setzt sich aus 550 Unternehmen und Einzelpersonen zusammen. Zweck des Vereins ist es, innovative Forschungsmethoden in enger Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen zu entwickeln, die Aus- und Weiterbildung von Marktforschern zu fördern und die für den privaten Konsum grundlegenden Strukturen und Entwicklungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu verfolgen sowie deren Auswirkungen auf die Verbraucher zu erforschen. Die Studienergebnisse werden den Mitgliedern des Vereins kostenlos zur Verfügung gestellt.
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