Forschung

Verbraucherwahrnehmung und -akzeptanz von neuen Lebensmitteltechnologien für einen nachhaltigeren Konsum

Verbraucherentscheidungen im Bereich neuer Lebensmitteltechnologien am Beispiel von Präzisionsfermentation und tierfreien Milchprodukten

Angesichts einer schnell wachsenden Weltbevölkerung und einer sich verschärfenden Klimakrise stehen unsere Lebensmittelsysteme vor noch nie dagewesenen Herausforderungen. Die Transformation dieser Systeme in Richtung Nachhaltigkeit wird so zu einer Priorität auf der global-politischen Agenda. Insbesondere die Abhängigkeit von tierischen Erzeugnissen ist aufgrund von Umwelt- und Gesundheitsbedenken zunehmend problematisch. In diesem Zusammenhang kommt neuen Lebensmitteltechnologien eine entscheidende Rolle zu. Sie bieten innovative Möglichkeiten der Lebensmittelerzeugung und haben das Potenzial, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren, die Umweltbelastung zu verringern und gleichzeitig die Produktionseffizienz zu steigern. Die Erforschung dieser Technologien und ihrer gesellschaftlichen Auswirkungen ist von größter Bedeutung. Gewonnene Erkenntnisse können die Entwicklung dieser Technologien lenken, politische Entscheidungen informieren und den öffentlichen Diskurs prägen.

Die Akzeptanz neuartiger Produkte durch die Verbraucherinnen und Verbraucher ist dabei der Schlüssel zum Markterfolg. Daher ist es von entscheidend, die Faktoren zu verstehen, die die Wahrnehmung der Verbraucherinnen und Verbraucher und ihre Kaufentscheidungen beeinflussen.

Ziel des Projekts

Dieses Projekt soll dazu beitragen, zu verstehen, wie Verbraucherinnen und Verbraucher Produkte aus neuen Lebensmitteltechnologien wahrnehmen und wie sie ihre Kaufentscheidungen in Bezug auf diese Produkte treffen.

Insbesondere untersuchen wir nicht-tierische "Milchprodukte", die mithilfe von Präzisionsfermentationstechnologie (PFT) hergestellt werden. Diese Technologie hat das Potenzial, die Lebensmittelproduktion insbesondere im Bereich der Milchprodukte zu revolutionieren, indem sie neben pflanzlichen Ersatzprodukten wie Soja- und Hafermilch eine weitere Alternative zu konventionellen Milchprodukten bietet.

Erwartete Insights

Erkenntnisse über die Verbraucherwahrnehmung und -akzeptanz neuartiger Lebensmitteltechnologien werden benötigt, um in der Produktentwicklung und im Marketing fundierte Entscheidungen zu treffen sowie politische Entscheidungen und den öffentlichen Diskurs zu unterstützen und zu informieren.

Wir befassen uns insbesondere mit den folgenden Fragen:

  • Wie groß ist das Interesse der Verbraucher an neuen nachhaltigen Lebensmitteltechnologien und wie nehmen sie diese wahr?
  • Wie nehmen die Verbraucher bestimmte Merkmale der Präzisionsfermentationstechnologie und von tierfreien Milchprodukten wahr, einschließlich Technologieakzeptanz, Geschmack und Gesundheit?
  • Wie sind die Kaufabsichten der Verbraucherinnen und Verbraucher in Bezug auf tierfreie Milchprodukte, die auf der Basis verschiedener Lebensmitteltechnologien hergestellt werden? Was sind die treibenden Kräfte hinter den Kaufabsichten, z. B. welche individuellen psychologischen und demografischen Faktoren beeinflussen diese?
  • Welchen Einfluss haben unterschiedliche Kommunikationsframings (z.B. affektiv vs. repräsentativ) auf die Akzeptanz von Produkten, die mithilfe der Präzisionsfermentation hergestellt werden?

Methode

Wir führen eine repräsentative Umfrage mit jeweils 1000 Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland, Frankreich, Dänemark und dem Vereinigten Königreich durch.

Publikationen und Konferenzen

  • Banovic, M., Hesel, N., Buder, F. (2024, June): Emotion over information: How the affect heuristic shapes consumers’ attitudes towards sustainable technological innovations. International Food Marketing Research Symposium 2024, June 2024, Tromsø.
  • Banovic, M., Hesel, N., Buder, F. (forthcoming): The affect heuristic in consumers’ initial judgments of sustainable technology innovations. Accepted for presentation at the American Marketing Association Summer Academic Conference, August 2024, Boston.

Projektteam

Kooperationspartner

  • Prof. Dr. Marija Banovic, Aarhus University

Kontakt

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