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GfK-Tagung 2018: Märkte im Fokus
Märkte im Fokus
Auch die GfK-Tagung 2018 hatte wieder die Märkte im Fokus: Neben einem Ausblick auf aktuelle Trends der Märkte für FMCG (Trading-up im Sortiment) und für Unterhaltungselektronik (Smart-TV: Chancen und Herausforderungen) widmeten sich zwei weitere Vorträge zum einen dem aktuellen Stand der Elektromobilität und zum anderen den ethischen Implikationen des digital verbundenen Bürgers, Konsumenten und Patienten.
Programm
- 11:00 Uhr – Begrüßung
Prof. Hubert Weiler | Präsident des GfK Vereins - 11:20 Uhr – “Welchen Wert haben unsere Daten?”
Prof. Dr. med. Christiane Woopen | Professorin für Ethik und Theorie der Medizin - 12:00 Uhr – “Trading-up bei Fast-Moving-Consumer-Goods Der Griff des Konsumenten zu höherwertigen Produkten”
Ingo Stapf | Commercial Director Germany GfK Consumer Panels | GfK SE
Antje Schubert | Geschäftsführerin iglo GmbH - 13:00 – Business Lunch
- 14:15 Uhr – “Smart-TV Chancen und Herausforderungen”
Jürgen Boyny | Global Director Consumer Electronics | GfK SE
Carine Lea Chardon | Geschäftsführerin Deutsche TV-Plattform e.V. - 15:15 Uhr – “Status Elektromobilität 2018 Der Kunde wird es entscheiden”
Prof. Dr.-Ing. Markus Lienkamp | Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik | TU München 15:45 Uhr – Verabschiedung
Prof. Hubert Weiler | Präsident des GfK Vereins
Vortrag 1
Prof. Dr. med. Christiane Woopen | Professorin für Ethik und Theorie der Medizin
Direktorin des Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health (ceres), Universität zu Köln
Vorsitzende des Europäischen Ethikrates (EGE)
Welchen Wert haben unsere Daten?
Daten sind die neue Währung, das neue Gold - so lautet ein häufiger Vergleich, um den hohen Wert von Daten im digitalen Zeitalter herauszustellen. Sie versprechen zusammen mit künstlicher Intelligenz ein besseres Marketing, wirkungsvollere Werbung, attraktive Produkte und effiziente Verhaltenssteuerung.
Wie aber wahrt der Kunde, der Mitarbeiter oder der Patient seine Privatsphäre? Und können wir unsere Selbstbestimmung noch wirkungsvoll ausüben, wenn unsere persönliche Umgebung von Algorithmen gestaltet wird, die unsere Persönlichkeiten einer Profilbildung unterziehen und uns nach und nach zu einer bestimmten Lebensführung „stupsen" wollen?
Daten haben nicht nur einen wirtschaftlichen Wert, wir müssen auch über unsere ethischen Werte nachdenken.
Vortrag 2
Ingo Stapf | Commercial Director Germany | GfK Consumer Panels | GfK SE
Vortrag Ingo Stapf
Trading-up bei Fast-Moving-Consumer-Goods Der Griff des Konsumenten zu höherwertigen Produkten
Die positive Konsumstimmung in Deutschland hat in den letzten Jahren zu einem erhöhten Qualitätsbewusstsein der Verbraucher und zu einer steigenden Ausgabebereitschaft geführt.
Dies sind optimale Ausgangsbedingungen für Trading-up bei Fast-Moving Consumer Goods, aber nur dann, wenn die Anforderungen der Konsumenten an Produkte und Qualität auch erfüllt werden.
Was den Verbrauchern in puncto Qualität wichtig ist und wem Verbraucher heute bei der Qualität von Lebensmitteln vertrauen, zeigen die Ergebnisse einer Consumer Panel-Einfrage der GfK, die im Mai 2018 und Sommer 2011 durchgeführt wurde.
In diesem Vortrag gebe ich einen Einblick, ob und wie Trading-up auf Handels- und Industrieseite erfolgt. So nutzen Discounter und Supermärkte die positiven Ausgangsvoraussetzungen und forcieren durch Modernisierung und Wandel im Auftritt und in ihren Sortimenten einen vermehrten Griff der Verbraucher zu höherwertigen Produkten. Für die Hersteller von Fast-Moving-Consumer-Goods bieten sich durch Trading-up einmalige Wachstumschancen, indem sie die sich verändernden Konsumentenbedürfnisse und Motive ansprechen und die Sehnsucht der Verbraucher nach Vertrauen mit authentischen Produkten und klarer Kommunikation stillen.
Trading-up am Beispiel der Iglo Fischstäbchen
Was haben Seifenblasen und Emotionen mit Trading Up zu tun? Deutschland - ein Land der Schnäppchenjäger. Nirgends sind die Verbraucherpreise im Europäischen Region so niedrig wie in Deutschland. Was tun, um die Wertschätzung der Verbraucher gegenüber einer alt etablierten Marke zu stärken oder gar signifikant auszubauen? Auf der Suche nach der Antwort wie ein Trading-up möglich ist, streifen wir mehr als das klassischen Marketing-Mix.
Die Hebel des Trading-up:
Portfolio und Trends
Qualität und Nachhaltigkeit
Kommunikation
Der Fernsehmarkt in Deutschland
Im Jahr 2018 rechnet man damit, dass ca. 7,1 Millionen Fernsehgeräte gekauft werden. Das heißt, nahezu jeder sechste Haushalt kauft sich ein neues Fernsehgerät. Fernsehgeräte von heute sind generell flach und Übertragungswege nahezu vollständig digitalisiert.
Obwohl der Fernsehmarkt nahezu gesättigt ist zeigen sich auch in den kommenden Jahren immer neue Potentiale. Der Fernsehkäufer will immer größere Fernseher, immer bessere Bildqualität und er will immer mehr auch über das Internet auf neue Inhalte oder zeitversetzt zugreifen. Der Trend geht eindeutig zum Zweitgerät.
Und Videos werden nicht nur auf dem Fernseher gesehen sondern auch auf mobilen Endgeräten wie Smartphone, Tablet oder PC. Fernsehkonsum muss neu gedacht werden.
Vortrag 6
Carine Lea Chardon | Geschäftsführerin | Deutsche TV-Plattform e.V.
SMART-TV Chancen und Herausforderungen
Die Mediennutzung hat sich in den letzten 30 Jahren – den Anfängen des Privatfernsehens – rasant verändert. Sie ist heute geprägt von der umfassenden Verfügbarkeit audiovisueller Inhalte. Zeit- und ortsunabhängige Mediennutzung hat sich etabliert, Plattformen und Intermediäre übernehmen wichtige Funktionen beim Medienzugang.
Neben dem Rundfunkangebot werden auch Online-Medieninhalte immer häufiger genutzt. Dadurch kommt sozialen Medien oder Suchmaschinen eine hohe Bedeutung zu. Zugleich ist auch die Anzahl der verschiedenen Geräte, die zum Medienkonsum genutzt werden, gestiegen.
Nahezu jedes Consumer-Gerät (vom TV-Bildschirm bis zum Handheld) ermöglicht Zugang zu audiovisuellen Medien, wobei Rundfunk- und Streaming-Dienste ergänzend zur Verfügung stehen. Gerade bei Jugendlichen spielt das Smartphone eine bedeutende Rolle. Auch Smart-TV, die Rundfunk und Online-Dienste gleichermaßen empfangen, ermöglichen eine personalisierte und diversifizierte Medienauswahl, und fügen sich in den Gesamtkontext der heutigen Mediennutzung ein.
Auf der inhaltlichen Ebene zeichnet sich das Angebot durch eine große Bandbreite aus, und es wird verstärkt in Content investiert: nicht zuletzt die großen Video-on-Demand-Anbieter werden zu relevanten Produktionshäusern, die mit ihren attraktiven Filmen und Serien in Wettbewerb zu etablierten Rundfunkanbietern treten. Diese Entwicklung ist weder rückholbar, noch ist sie nachteilig für die Verbraucher, die stets nach ihren Vorlieben entscheiden können, wem sie ihre Aufmerksamkeit schenken.
Aktuelle Herausforderungen rund um die smarte Fernsehnutzung betreffen neben der Sicherstellung von Zugang und Auffindbarkeit auch den Datenschutz. Hierzu stehen Regulierungsinstrumente zur Verfügung, die stets im Lichte der Innovationen weiterentwickelt werden.
Abschließend kann festgestellt werden, dass heute eine enorme Medien-Vielfalt zur Verfügung steht, die Bildqualität sich dank ultra-hochauflösender Technologien stetig steigert, und künstliche Intelligenz eingesetzt wird, um die Mediennutzung noch angenehmer zu machen – durch Personalisierung und Flexibilisierung.
Vortrag 7
Prof. Dr.-Ing. Markus Lienkamp | Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik | TU München
Status Elektromobilität 2018 – Der Kunde wird es entscheiden
Vom Hype zur Revolution: Spätestens 2025 werden Elektrofahrzeuge billiger sein als von Verbrennungsmotoren betriebene Fahrzeuge. Zudem drohen Fahrverbote. Wer wird dann überhaupt noch die „alte“ Technologie kaufen? Es kann schon ab 2020 zu einer jahrelangen Kaufzurückhaltung kommen, solange die Automobilindustrie weder ausreichend Elektrofahrzeuge liefern kann noch genügend Ladestationen zur Verfügung stehen.
Fazit:
Elektroautos sind technisch umsetzbar
Ab 2020 sind Elektrofahrzeuge für zahlreiche Anwendungen auch betriebswirtschaftlich sinnvoll (Total cost of ownership)
Der Kunde wird es entscheiden und das neue Produkt haben wollen
Wenn dann der Markt nicht liefern kann, wird der Kunde warten.