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GfK-Tagung 2014: Auf sich achtgeben - der Weg zu Gesundheit und Wohlbefinden?
Auf sich achtgeben - der Weg zu Gesundheit und Wohlbefinden?
Die GfK-Tagung 2014 widmete sich der Gesundheit im weiteren Sinn. Untersucht wurden Aktivitäten und Angebote, die dem Wohlbefinden, der Prävention und der Rehabilitation dienen. Was kann der Konsument tun, um gesund zu bleiben, wieder gesund zu werden oder um mit einer chronischen Erkrankung gut leben zu können ?
Der langjährige Redaktionsdirektor des Wort & Bild Verlags (u.a. Apotheken Umschau) und Medizinjournalist Günter Haaf, Pöcking, hielt einen Einführungsvortrag zum Thema Gesundheit: Heute und Morgen.
Stephanie Ludwig, Head Health, GfK Switzerland, stellte die Ergebnisse einer Mehrländerstudie zum Thema Self Care und dessen Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden vor.
Helmut Hübsch, Key Account Manager Food, GfK Consumer Panels, spürte der Bedeutung von gesundheitsbezogenen Motiven beim Kauf von Bio-Produkten nach.
Herbert Lechner, Division Manager Travel & Logistics, GfK Consumer Panels, präsentierte Motive und Marktbedeutung des Gesundheits- und Wellnesstourismus.
Florian Bernsdorf, Geschäftsführer Serviceplan Health & Life, München, beschäftigte sich mit den Herausforderungen der Marken-Kommunikation im Wandel des Gesundheitsmarktes.
Die Veranstaltung fand in den Räumen des neuen NCC Mitte statt.
Programm
- 10:15 Uhr – Begrüßung
Prof. Hubert Weiler | Präsident des GfK Vereins - 10:20 Uhr – “Gesundheit: heute und morgen”
Günter Haaf | Medizinjournalist und langjähriger Redaktionsdirektor des Wort & Bild Verlags | Pöcking/Oberbayern - 10:50 Uhr – “Self-care : Der Weg zu Gesundheit und Wohlbefinden?”
Stephanie Ludwig | Head Health, Consumer Experiences | GfK Switzerland , GfK SE - 11:30 – Kaffeepause
- 12:00 Uhr – “Welche Rolle spielt die Gesundheit beim Einkauf von Bio-Produkten? Aktuelle Ergebnisse aus den GfK Consumer Panels”
Helmut Hübsch | Key Account Manager Food, Consumer Panels, Consumer Experiences | GfK SE - 12:30 Uhr – “Motive und Marktbedeutung des Gesundheits- und Wellnesstourismus. Aktuelle Ergebnisse aus den GfK Consumer Panels”
Herbert Lechner | Division Manager Travel & Logistics, Consumer Panels, Consumer Experiences | GfK SE - 13:00 Uhr – “Herausforderungen der Marken-Kommunikation im Wandel des Gesundheitsmarktes”
Florian Bernsdorf | Geschäftsführer Serviceplan Health & Life | München 13:35 Uhr – Verabschiedung
Prof. Hubert Weiler | Präsident des GfK Vereins
Vortrag 1
Günter Haaf | Medizinjournalist und langjähriger Redaktionsdirektor des Wort & Bild Verlags | Pöcking/Oberbayern
Gesundheit: heute und morgen
Viel zu wissen kann Vorteile haben, aber auch Ängste schüren vor allem, wenn es um die eigene Gesundheit geht. Gerade die digitalen Medien können zweifelhaftes Halbwissen oder gar gesundheitsgefährdendes Verhalten fördern. Günter Haaf, Medizinjournalist und langjähriger Redaktionsdirektor des Wort & Bild Verlags, widmete sich in seinem Vortrag der Frage, ob Medizinthemen in Massenmedien und im Internet zum besseren Verständnis in der breiten Bevölkerung beitragen.
Er konstatierte eine wachsende Kluft zwischen älteren Zeitschriftenlesern und jüngeren Internetnutzern. Dies könne langfristig die Qualität der Berichte über gesundheitliche und medizinische Themen gefährden. Verstärkt werde dies durch den Kostendruck der klassischen Medien sowie die Umsonst-Mentalität im Internet. Doch dürfe der hohe Qualitätsstandard des Medizin- und Gesundheitsjournalismus in Deutschland nicht erodiert werden, warnte Haaf. Sein Vorschlag: ein Mix aus schnellen, individuell zugeschnittenen Informationen aus dem Netz kombiniert mit sorgfältig recherchierten redaktionellen Beiträgen zu komplexeren Themen.
Kontakt: haaf@proscience-com.de
Vortrag 2
Stephanie Ludwig | Head Health, Consumer Experiences | GfK Switzerland , GfK SE
Self-care : Der Weg zu Gesundheit und Wohlbefinden?
Halbwissen und Unsicherheit regieren bei der Frage: Was ist gesund? Vor allem im Bereich Ernährung, selbst wenn Informationen verfügbar seien, stellte Stephanie Ludwig, Head Health GfK Switzerland, fest. Die Menschen entwickelten vielmehr individuelle Definitionen von gesunder Ernährung.
Ludwig präsentierte auf der GfK-Tagung die Ergebnisse einer Mehrländerstudie zum Thema Self-care. Dies sei für die Menschen ein Weg, die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden besser zu kontrollieren. Doch bestehe eine gewisse Grundträgheit, fasste Ludwig zusammen. Oft bräuchte es ein einschneidendes Erlebnis, damit der Lebenswandel positiv verändert werde. Die Praxis sei dann jedoch individuell sehr unterschiedlich. Häufig seien die Verhaltensweisen inkonsistent und ließen keinen Rückschluss auf das Resultat zu, so Ludwig.
Vortrag 3
Helmut Hübsch | Key Account Manager Food, Consumer Panels, Consumer Experiences | GfK SE
Welche Rolle spielt die Gesundheit beim Einkauf von Bio-Produkten? Aktuelle Ergebnisse aus den GfK Consumer Panels
Bio für Körper und Geist
Seit 2004 ist der Bio-Anteil an den Ausgaben für Lebensmittel und Getränke von 2,0 Prozent auf 3,9 Prozent gestiegen. Damit haben sich die Ausgaben zwar verdoppelt, aber bio bleibt ein kleines Segment. Inwieweit ist Gesundheit ein Kaufmotiv für Bio-Produkte? Dieser Frage ging die GfK SE in einer Studie nach, die Helmut Hübsch, Key Account Manager Food, GfK Consumer Panels, vorstellte.
Befragt wurden 2.000 repräsentativ ausgewählte Verbraucher. Nur ein Viertel stimmte der Aussage Bio-Produkte sind gesünder zu, fasste Hübsch zusammen. Aber die Bio-Käufer sind gesundheitsbewusster: Doppelt so viel Obst und Gemüse, nur halb so viel Fleisch und Wurst enthält ein Bio-Einkaufskorb im Gegensatz zum konventionellen. Trotz dieser höheren Gesundheitsorientierung sei bio für viele Menschen mit altruistischen Zielen verknüpft. Helmut Hübsch schlug vor, den direkten persönlichen Nutzen stärker zu betonen im Sinne von: Bio = gesunder Genuss für Körper und Geist.
Vortrag 4
Herbert Lechner | Division Manager Travel & Logistics, Consumer Panels, Consumer Experiences | GfK SE
Motive und Marktbedeutung des Gesundheits- und Wellnesstourismus. Aktuelle Ergebnisse aus den GfK Consumer Panels
Urlaub ist natürlich generell gut für Erholung und Wohlbefinden. Immer mehr Menschen möchten in ihrer freien Zeit aber explizit etwas für die Gesundheit tun. In den küsten- und alpennahen Bundesländern liegt der Anteil entsprechender Urlaubsformen bei etwa 20 Prozent der Reisen Tendenz steigend.
Herbert Lechner, Division Manager Travel & Logistics, GfK Consumer Panels, stellte auf der GfK Jahrestagung eine Studie zu Motiven und Marktbedeutung des Gesundheits- und Wellness-Tourismus vor. Danach lassen sich die etwa neun Millionen Gesundheitsreisenden in drei Gruppen aufteilen: die Rehabilitanden, die eine akute Krankheit auskurieren müssen; die Präventiv-Urlauber, die drohenden Erkrankungen vorbeugen möchten und diejenigen, die allgemein ihr Wohlbefinden steigern wollen.
Vor allem die Präventiv-Urlauber seien für das Tourismus-Marketing interessant, so Lechner. Denn sie geben vor Ort recht viel Geld aus und generieren eine Wertschöpfung von 423 Millionen Euro in Deutschland.
Vortrag 5
Florian Bernsdorf | Geschäftsführer Serviceplan Health & Life | München
Herausforderungen der Marken-Kommunikation im Wandel des Gesundheitsmarktes
Das Ringen um den Gesundheitskunden habe begonnen, sagte Florian Bernsdorf, Geschäftsführer Serviceplan Health & Life, München. Der Wandel im Gesundheitsmarkt führe dazu, dass immer mehr Produkte auf den Markt kommen und um die Gunst der Kunden werben. Und auch diese ändern sich: Jünger, individueller, individualistischer und digitaler, so sehe der Gesundheitskunde der Zukunft aus.
In seinem Vortrag beschäftigte Bernsdorfer sich mit den Herausforderungen der Markenkommunikation im Wandel des Gesundheitsmarktes. Es werde immer wichtiger, den Patienten als Konsumenten bzw. Kunden zu verstehen. Für Markenkonzepte im Gesundheitsmarkt identifizierte Bernsdorf fünf Trends. Beispielsweise gebe es ein Comeback der Marke jenseits von Preis- und Marketingpromotion. Denn laut einer Studie der GfK und Serviceplan würden 70 Prozent des Markenerfolgs von emotionalen Faktoren bestimmt. Auch sei Innovation im Sinne des Verwenders immer wichtiger. Entscheidend sei auch, dass die Unternehmen die reine Produktperspektive verlassen und die offene, transparente Ansprache und Einbindung der Konsumenten suchen.