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Confronting Scarcity. ”Voices of the Leaders of Tomorrow“ Report 2024
DownloadHesel, N., Buder, F., & Dietrich, H. (2024): Voices of the Leaders of Tomorrow: Confronting Scarcity. Nuremberg Institute for Market Decisions & St. Gallen Symposium
2024
Dr. Fabian Buder,
Holger Dietrich,
St. Gallen Symposium
Confronting Scarcity
Natürliche Ressourcen scheinen zunehmend knapper zu werden. Wie wird diese Verknappung von Nachwuchstalenten wahrgenommen? Wie ist die Haltung von internationalen Führungskräften? Erkenntnisse dazu liefert die diesjährige Ausgabe des "Voices of the Leaders of Tomorrow" Reports. 650 junge Führungskräfte (Leaders of Tomorrow) und 250 Topmanager (Senior Executives) globaler Unternehmen wurden befragt, um ihre Erwartungen im Umgang mit der Ressourcenknappheit und zu effektiven Strategien im Umgang damit zu beleuchten.
Der Report richtet sich an alle Führungskräfte, die mit strategischem Weitblick den komplexen Herausforderungen unserer Zeit begegnen wollen. Er steht [HIER] zum kostenfreien Download zur Verfügung.
In Uneinigkeit vereint: Konsens über Dringlichkeit, Differenzen bei der Umsetzung
Die Ausgangslage ist eindeutig: Beide Generationen – Leaders of Tomorrow und Senior Executives – stimmen überein, dass die Knappheit natürlicher Ressourcen zu den dringendsten Herausforderungen der heutigen Zeit gehört.
Wie ein möglicher Zusammenbruch der globalen Systeme zu verhindern ist, darüber herrscht jedoch Uneinigkeit. Während Senior Executives auf technischen Fortschritt setzen (87 Prozent), glauben nur 59 Prozent der Leaders of Tomorrow, dass sich Knappheit durch Technologie bewältigen lässt.
While tech is important, we also need to be smart about using resources, like recycling and consuming less. Think of it as a two-pronged attack–innovation plus conservation!
Leader of Tomorrow Mathias Charles Yabe, 24, Social Entrepreneur, CEO at AkoFresh, Ghana
Wer trägt die Verantwortung? Die Führungskräfte adressieren vor allem Politik und Unternehmen
Sowohl die Leaders of Tomorrow als auch die Senior Executives verweisen auf eine große Diskrepanz zwischen den derzeitigen Bestrebungen und den notwendigen Maßnahmen aller Marktteilnehmer. Mit anderen Worten: Politik, Unternehmen, aber auch Verbraucherinnen und Verbraucher werden aufgefordert, deutlich mehr zu tun als bislang, um Knappheits-Probleme zu lösen.
Governments must create the right incentives for businesses. [...] [They] should fund and reward good initiatives and penalize the ‘bad‘ players.
Leader of Tomorrow Basile Narozniak, 30, Senior Client Manager, France
Unternehmen etwa sollen ihre Prioritäten überdenken und umkehren – das fordern 88 Prozent der Leaders of Tomorrow und 83 Prozent der Senior Executives. Beide Generationen erwarten von Unternehmen, Sozial- und Umweltbelange zur obersten Priorität zu erklären, auch wenn dadurch das Wirtschaftswachstum kurzfristig gebremst werden könnte.
Sobald es jedoch um persönliche Verantwortung geht, sind sich künftige und gegenwärtige Führungskräfte uneinig: Lediglich ein Drittel der Senior Executives fordern, Boni stärker von erreichten Nachhaltigkeitszielen als von wirtschaftlichen Zielen abhängig zu machen. Immerhin doppelt so viele (63 Prozent) Leaders of Tomorrow wünschen solche Maßnahmen und signalisieren damit ihre Bereitschaft, auch mehr persönliche Verantwortung zu übernehmen.
Despite recognizing the importance of sustainability, personal accountability may be perceived as a departure from conventional success metrics, posing risks to career advancement. This reluctance underscores the need for systemic changes and cultural shifts within organizations to align personal incentives with sustainability goals.
Leader of Tomorrow Siwon Moo, Startup Founding Team, South Korea
Wie viel Verantwortung kann den Verbrauchern übertragen werden?
Die Leaders of Tomorrow und die Senior Executives sehen neben politischen Entscheidungsträgern und der Wirtschaft auch die Verbraucherinnen und Verbraucher in der Verantwortung. Sie sind sich einig, dass das (richtige) Verhalten der Verbraucher zur Entschärfung von Knappheitsproblemen beitragen kann.
Ob die Verbraucher ihrerseits auch bereit sind, diese Verantwortung zu übernehmen, darüber herrscht kein Konsens. Während Senior Executives mehrheitlich glauben, dass die Verbraucher ihr Konsumverhalten ändern wollen und höhere Preise für nachhaltige Produkte akzeptieren, sind sich die Leaders of Tomorrow hierbei nicht so sicher.
The perception gap may arise because senior executives have seen consumers‘ growing preference for sustainability, influencing their optimism. However, the Leaders of Tomorrow, possibly more attuned to the economic pressures facing many consumers, may doubt the willingness to pay a premium.
Leader of Tomorrow Assen Plevneliev, 22, Management Consulting, United Kingdom
Fest steht: Die zunehmende Verknappung der natürlichen Ressourcen ist ein globaler Megatrend, der Wirtschaft und Gesellschaft auf absehbare Zeit vor große Herausforderungen stellen wird. Der im Report angestellte Vergleich der Perspektiven heutiger und zukünftiger Führungskräfte birgt die Chance, gemeinsame Visionen und Wege für eine nachhaltige Zukunft zu identifizieren.
Der Report ist eine gemeinsame Publikation des Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) und des St. Gallen Symposiums.
NIM-Workshop am St. Gallen Symposium 2024
Future Leadership Decoded: How Do Businesses Need to Change in an Era of Scarcity?
Im Rahmen des St. Gallen Symposiums 2024 veranstaltete das NIM die Workshop-Session "FUTURE LEADERSHIP DECODED: How Do Businesses Need to Change in an Era of Scarcity?". Basierend auf den Erkenntnissen des Voices of the Leaders of Tomorrow Report 2024 "Confronting Scarcity" ging es in der NIM-Workshopsession darum, Perspektiven junger Top-Talente und etablierter Führungskräfte auf die Rolle von Unternehmen im Umgang mit schwindenden natürlichen Ressourcen zu diskutieren und gemeinsam in Break-Out Sessions mögliche Lösungensansätze zu erarbeiten.
Autorinnen und Autoren
- Nina Hesel, Senior Researcher, NIM, nina.hesel@nim.org
- Dr. Fabian Buder, Head of Future & Trends, NIM, fabian.buder@nim.org
- Holger Dietrich, Senior Researcher, NIM, holger.dietrich@nim.org
- St. Gallen Symposium
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